(((TONE.BENDER))) im APRIL 2024

 

((tone.bender)) – Playlist #4 – April 2024

 

Sparkle Division: You Go Girl!

Amanda Whiting: Got it?

Musebots & Arne Eigenfeldt: For As You Are

Allison Burik:
As the Norns Weave
Solstice III (The Promise)
Fragment 94

Black Ox Orkestar: 
Tish Nign
Epigenetik
Perpetual Peace

C.A.R.: Take out the Schmutz

Øresund Space Collective: Funkafide

Ingrid Schmorliner: MNEEM

Mesías Maiguashca: Oeldorf 8

(((TONE.BENDER))) IM März 2024

 

((tone.bender)) – Playlist #3 – März 2024

 

Climax Golden Twins: And Now
jaimie branch: Burning Grey
Osmanthus: Variegated Forms I,II & III
Jereremiah Chiu: A Cloud Song
Jereremiah Chiu: Rococco Rondo
Ky (Brooks): Power Is the Pharmacy (Teeth)
Ky (Brooks): Revolving Door
häK/Danzeisen: Kurve (Part I & II)

Albumschau : My Little White Rabbit – „Lowest Heights“


Quelle : Promomaterial


Im manisch depressiven Pandemiewinter schmeißen sich „My Little White Rabbit“ lustvoll in ein kunterbuntes Bällebad aus psychedelischem Garage-Rock und 80er Synthie-Pop. Gemein für alle, die sich derzeit nur zu gern bei Schnee-bedeckten Fensterpanoramen mit Tee und Kuscheldecke einkasteln; hier gibt es die volle Breitseite mit tanzbaren Up-Tempo-Nummern und wabernden Gitarrenwänden.

Das Quintett aus Hamburg um Sängerin und Gitarristin Rike Pfeiffer hatte die Zwangspause im vergangenen Jahr genutzt, um sich in den Schalltona Studios der Hansestadt einzunisten und dabei 12 Songs für den Nachfolger ihres Debüts „Bullets & Poor Hearts“ aufzunehmen. Die Fruchtbarkeit dieser Schaffensphase unter etwas anderen Bedingungen spürt man bereits in den ersten energiegeladenen Sekunden von „Bat in my Livingroom“. Die Songs wirken nun zielstrebiger, spritziger und der Sound insgesamt ausgereifter. Den politischen Diskurs beherrscht die Band, deren Name eine Anspielung auf einen Klassiker von Jefferson Airplane beinhaltet, allerdings genauso wie ihr Instrumentenhandwerk. Inhaltlich geht es um wichtige Themen, die im Schatten der Corona-Omnipräsenz nach wie vor von gesellschaftlicher Bedeutung sind. Während in „Rusty Nail“ und „Moneymaker“ eine Schelte gegen das allseits beliebte Feindobjekt „Kapitalismus“ abgefeuert wird, sollten einem nach „Lucky People“ die Glocken läuten, welch ein Privileg es doch ist, kein Tier unter Menschen sein zu müssen. Und „Hello Mister“ ist mit seiner dezent feministischen Botschaft, seinem Radio-Pop Appeal und charmanten Synthie-Klängen zweifellos jetzt schon einer der launigsten Songs 2021.

Dass diese Themen „My Little White Rabbit“ so locker und unaufdringlich von der Hand gehen, mag an ihrer humoristischen Art liegen, von der man sich persönlich im Band-eigenen Podcast überzeugen und anstecken lassen darf. Darüber hinaus betonte Pfeiffer jedoch ebenso im Gespräch mit HORADS : „Wir sind keine Polit-Band, die ständig mit erhobenem Zeigefinger auf andere deutet“. Assoziationen zu stilistisch verwandten Vertreten wie „Blues Pills“ oder der Würzburger-Band „Wolvespirit“ schweben beim Hören zwar ständig im Raum, sind aber nur bedingt zulässig. Dafür packen die Hamburger zu gerne die Punk-Rock Keule aus, oder setzen dem Hörer zwischendurch auch mal verstörende Experimente an die Ohren, die nicht auf Songlänge gemünzt sind. Langweilig wird es auf „Lowest Heights“ daher eher selten. Nur das Gefühl, alles schon mal so oder so ähnlich gehört zu haben, lässt sich bei der Platte irgendwie schwer abstreifen. Abgesehen davon finden wir den Genre-Mix aber sehr gelungen. So sehr, dass selbst der Streaming-Algorithmus sich am Ende genau umschauen muss, wo er „My Little White Rabbit“ verorten kann.

Gleichzeitig liefert das karrierejunge Kollektiv mit „Lowest Heights“, wie auch schon zuletzt „Sperling“, beste Argumente für die Nachwuchsoffensive deutscher Bands, deren Daseinsberechtigung sich derweil eher am Angebot fehlender Live-Auftrittsmöglichkeiten, als mangelndem Mut zur Innovation und fehlendem Talent entscheidet. Ein leises Versprechen für einen Auftritt im Kessel gab es allerdings schon im Interview, weshalb wir Lockerungen für die Musik- und Kulturbranche langsam doppelt und dreifach herbeisehnen. Bis dahin kann und sollte man sich schon mal die Zeit nehmen, mit dieser aufstrebenden Band warm zu werden.


Anspieltipps : Hello Mister, Bat In My Livingroom, Moneymaker
Release : 22.01.2021 bei popup-Records
Zur Facebook-Seite von My Little White Rabbit.
Lowest Heights“ im Stream :

 

Albumschau : Sperling – „Zweifel“


Quelle : Promomaterial


Es scheint Post-Hardcore aus Deutschland bekommt allmählich ein Luxusproblem. Neben etablierten Bands wie Heisskalt, Fjørt, Van Holzen oder Turbostaat, reihen sich nun die fünf Jungs von Sperling in die lange Linie einer, in den letzten Jahren stark auflebenden, Szene mit ein. Erfreulicherweise nicht in Form lebloser Epigonen von zuvor Dagewesenem, sondern willkommenen Erweiterung des bisherigen Spektrums. Auf ihrem Erstlingswerk „Zweifel“ wandert das Kollektiv aus dem Pfälzischen Hunsrück in selbstbewussten Schritten an der Grenze zu schwermütigem Indie-Rock und spritzigem Deutsch-Rap.

Aus diesem Spagat geht ein Album hervor, das sich ob seiner Melancholie passgenau in die gegenwärtige Winterdüsternis fügt und in ganz wenigen Momenten wärmende Sonnenstrahlen verspricht. Maßgeblich dazu Anteil nehmend an dieser grau-grauen Wolkendecke – ein einsames Cello, welches bei der insgesamt gelungenen Produktion dem Rock-Band Ensemble harmonisch zur Seite rückt, ohne gleich den Kitsch-Pinsel an jeder Ecke schwingen zu wollen. Darüber hört man Frontman „Jojo“ energisch, zwischen Reibeisenstimme und sanftem Sprechgesang, die Themen seiner weltlichen Innenperspektive verarbeiten. „Alle Texte sind auch immer Texte über mich.“, gab der Sänger und Texter im Soundcheck-Interview zu verstehen.

Davon zehren kann allerdings jeder, denn abseits dieser Einblicke bieten die Songs weitreichendes Identifikationspotenzial und streifen laut am Rand der Gesellschaft, dass dem gemeinen Sinnsucher genügend Arbeitsmaterial entgegensteht. Es geht um Vergänglichkeit und Tod, um Haltung und Pflicht, um die Liebe, das Erwachsenwerden und nicht gehörte Stimmen. Und um eine direkte Abrechnung mit einer Musikbranche, die sich eher der Kalkulation verschworen hat, anstatt dem ambitionierten Nachwuchs Flügel zu verleihen: „Zum tausendsten Mal produziert und doch wieder verkauft/immer noch dieselben Kriecher kriegen viel zu viel Applaus/also peace bitches/wir sind raus“ (aus „Eintagsfliege“).

Für die einen wird „Zweifel“ definitiv harte Kost zur Unzeit sein, während es für andere die kanalisierte Gefühlslage in Reinkultur verkörpert. Und für „Sperling“? Vielleicht exakt das Album, worauf sich die Band zu Beginn eingeschworen hatte. Spannend bleibt zuletzt allein die Frage, ob die Newcomer es auch künftig schaffen werden, Konzept und Sound gekonnt zu variieren, bevor man von seinen eigenen Dämonen eingeholt wird. Wer nämlich gleich beim ersten Erscheinen mit Feuer auf die Branche spuckt, lastet sich unweigerlich eine Bringschuld auf, die eine Karriere noch lange begleiten kann. Bis dahin darf man den Jungs allerdings zu ihrem pointierten Einstieg gratulieren, an dem nur wenig Grund zum Zweifeln haften bleibt.


Anspieltipps : Stille, Toter Winkel, Relikt
Sperling’s Debüt-Album „Zweifel“ erscheint am 22.01.2021 bei Uncle M.
Zur Bandhomepage von Sperling.
Zweifel“ im Stream :


 

Zwei intensive Abende mit The Pineapple Thief

The Pineapple Thief haben am 26.2. in Stuttgart ein atemberaubend gutes Konzert auf höchstem musikalischem Niveau gespielt. Einen Tag vor ihrer Show im LKA Longhorn waren Frontmann Bruce Soord und Schlagzeuglegende Gavin Harrison zu Gast in unserem Sendestudio.

In der Musiksendung Hertz for Nerds haben sie neben einer kleinen Unplugged-Session auch ein unglaublich witziges Interview  abgeliefert.

Foto: Diana Seifert (Lidschlag)

 

 

Beeindruckend daran war auch, wie locker und am Boden geblieben die beiden sind. Denn spätestens beim Konzert – für das Hertz for Nerds 3 x 2 Tickets verlost hat – wurde deutlich, dass diese Ausnahmemusiker in der obersten Liga spielen und ihr wachsender Ruhm völlig gerechtfertigt ist. Umso schöner, dass auch derart gefeierte Musiker (Gavin Harrison hat zahlreiche Preise abgeräumt und ziert häufig die Titelseiten von Musikzeitschriften) den Weg in unser kleines bescheidenes Sendestudio finden! Und dass sie dann auch noch eine ihrer limitierten Special Edition-Ausgaben des aktuellen Albums „Di§olution“ für unsere Hörer signieren!  Das edle Stück (mit 4 Discs im Hardcover-Bildband) gibt es demnächst bei Hertz for Nerds zu gewinnen!

Den Mitschnitt der Sendung mit unseren Studiogästen vom 25.2.  gibt es im Podcast von Hertz for Nerds.

Bruce Soord backstage im LKA Longhorn mit der signierten  „Di§olution“-Deluxe-Edition und den Hertz for Nerds-Moderatorinnen Lydia (l.) und Pia (r.).

Die Wiederholung der Sendung läuft am Samstag, 2.3. ab 18 Uhr. Anschließend läuft ab 19 Uhr noch eine Playlist, die Das Team von Hertz for Nerds gemeinsam mit Gavin Harrison und Bruce Soord gestaltet hat. Mit dabei sind  Solo-Titel von Bruce Soord und Musik von weiteren Projekten Gavin Harrisons sowie einigen anderen Musikern, die zu seinen Favoriten zählen.

 

 

So könnt ihr die signierte Special Edition gewinnen:

1. Haltet auf www.facebook.com/hertzfornerds Ausschau nach diesem Bild von Bruce und den Hertz for Nerds-Moderatorinnen (ab Kalenderwoche 11).

2. Schenkt dem Beitrag mit dem Bild und der Facebookseite von Hertz for Nerds ein Like.

3. Kommentiert den Beitrag und schreibt, weshalb ihr die Special Edition gewinnen wollt.

Teilnahmeschluss ist der 7.4.2019. Nach Ablauf der Verlosung wird der Gewinner schriftlich benachrichtigt. Der Versand des Preises ist leider nur im Inland möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

Am Montag, den 11.3. ab 20 Uhr sendet Hertz for Nerds einen Bericht über das Konzert vom 26.2. im LKA Longhorn, inklusive Live-Tracks (Wiederholung: Samstag, den 16.3. ab 18 Uhr).

Den Mitschnitt der Sendung vom 11.3. mit Infos zur Special Edition und Höreindrücken der exklusiven Unplugged-Versionen gibt es auf Mixcloud:

Weitere Hertz for Nerds-Interviews mit The Pineapple Thief: https://soundcloud.com/horads-88-6/sets/hertz-for-nerds-1

Her(t)zlichen Dank an Diana Seifert (Lidschlag) für die Schwarzweißfotos aus unserem Sendestudio. Wunderbar eindrückliche Konzertfotos und Musikerportraits gibt es auf https://www.dianaseifert.com