Die ganze Welt schaut auf Amerika: Am Dienstag, den 8. November, wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Oder auch eine Präsidentin. Denn zur Auswahl steht neben Donald Trump die Demokratin und ehemalige First Lady Hillary Clinton. Auch an der Hochschule der Medien in Stuttgart beschäftigen sich die Studenten mit der Wahl. HORADS 88,6-Moderatorin Hannah Schulze erklärt, wie die Wahl funktioniert, wer wählen darf und was der Wahlkampf so kostet:
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Apropos Kosten: Mit der Finanzierung des Wahlkampfs beschäftigt sich ein anderes Team an der Hochschule der Medien sehr intensiv. Im Modul „Methoden der Netzwerkanalyse“ erforschen die PR-Viertsemester die Spender der Kandidaten. „Wir untersuchen, welche deutschen Unternehmen mit Tochtergesellschaften in den USA wie viel gespendet haben“, erklärt Diana Olbrich, die im Team mitarbeitet. „Dann schauen wir, wie das Netzwerk aussieht: Also sind es zum Beispiel eher Technologie-Konzerne, die an Trump spenden? Oder ist es eine bestimmte Branche, aus der viele Spenden an Clinton gehen?“. Ihr Kommilitone Michael Tulgay ergänzt: „Bisher sieht es so aus, als ob es da Muster gibt. Das Interessante ist auch, dass viele deutsche Unternehmen an Trump spenden.“ Einer der großen Trump-Unterstützer sei zum Beispiel BASF. Die große Frage, die sich das Team bei ihrer Forschung stellt, ist: Was hat es überhaupt für einen Nutzen für die Unternehmen, Kandidaten im US-Wahlkampf zu unterstützen?
Damit nicht genug: Auch im „Lehrforschungsprojekt“ haben die Viertsemester des Studiengangs Crossmedia-Redaktion/Public Relations mit der Wahl zu tun. Sie sind in vier Gruppen aufgeteilt, die sich auf unterschiedliche Arten mit dem Thema auseinandersetzen. Die Aufgabe von Dianas und Michaels Gruppe ist es, die Informationsrepertoires verschiedener Deutscher in Bezug auf den Wahlkampf zu untersuchen. „Der eine schaut vielleicht viel Fernsehen und bildet sich dadurch seine Meinung, der andere ist nur in den sozialen Netzwerken unterwegs und sieht dauernd kleine Videoschnipsel von den TV-Duellen“, erklärt Michael. Diana ergänzt: „Die Frage ist, ob man sagen kann, dass die Leute, die sich über klassische Medien informieren, besser Bescheid wissen als die, die ihre Informationen aus sozialen Medien holen.“ Andere Gruppen im Lehrforschungsprojekt untersuchen die Berichterstattung über den Wahlkampf in deutschen Medien oder führen eine Online-Umfrage zum Thema durch.
Dass Berichterstattung in sozialen Medien nicht schlechter sein muss als in klassischen, beweisen derweil die Studis vom PopUpNewsroom. Am Samstag, den 5. November, berichten sie unter dem Hashtag #popupelection auf Twitter und Facebook über die Wahl.
Damit sind die HdM-Studenten nicht alleine: Der PopUpNewsroom ist ein internationales Projekt, an dem Studenten aus Indien, den USA, Großbritannien, dem Libanon, Australien, Nordirland, den Niederlanden und Deutschland arbeiten. Das globale Netzwerk ist für alle Beteiligten eine brillante Chance, sich international mit Medienprofis und gleichaltrigen Journalisten zu vernetzen. HORADS 88,6 und die Hochschule der Medien sind der erste deutsche Partner im PopUpNewsroom. Bei wichtigen internationalen Ereignissen bieten die Teilnehmer ein Realtime Reporting an – in diesem Fall am 5. und 8. November.
Um die Posts der deutschen Studis von den anderen unterscheiden zu können, gibt es noch einen zweiten Hashtag: #krautsview. Follower erwartet auf Twitter ein Interview mit dem Soziologen Dominic Pakull von der Universität Stuttgart und auf Facebook eine Online-Umfrage unter HdM-Studenten und Stuttgartern auf der Königstraße.
Leonie Rothacker