Zeig Deine Zähne!

Nach zwei Jahren des ununterbrochenen Experimentierens ist das holländische Indie-Rock-Trio Bombay zurück. Ihre neue LP trägt den ungewöhnlichen Titel „Show Your Teeth“ und möchte auch genauso verstanden werden. Es geht ums Zähne zeigen, ums Durchbeißen, auch wenn die Zeiten schwierig sind.

Mathias Janmaat (Gesang/Gitarre), Gijs Loots (Bassgitarre) und Lisa Ann Jonker (Schlagzeug) sind Bombay. Das war nicht immer so. Lisa Ann Jonker ist die Nachfolgerin von dem ehemaligen Bandmitglied Linda van Leeuwen. Wie kam es zu dieser Nachfolge?

„Show Your Teeth“ ist das Produkt von einer zweijährigen musikalischen Experimentierphase von Bombay. Das Trio experimentierte in der Zeit lange mit schlichter Ausrüstung und unter dem Einfluss von 90-er Rock bis sie die Erfahrung von „Disharmonie“ innerhalb der Band machten, wie es ihre Homepage ausdrückt. Die Folge davon war eine musikalische Wendung und die Ablösung von Linda van Leeuwen durch Lisa Ann Jonker.

Der kreative Kopf hinter den Songs von Bombay blieb Mathias Janmaat. Er nutzte die Erfahrungen dieser zwei Jahre für die Songs auf der LP „Show Your Teeth“. Die Band selbst beschreibt die Songs auf dieser Platte als „introspektiver“ als ihre musikalischen Vorfahren. Introspektiv bedeutet auf dem Weg der psychologischen Selbsterkenntnis. Das ist ein großes Wort.

Was heißt eigentlich Selbsterkenntnis? Der Begriff fällt im stressigen Heute immer häufiger und wird von vielen verschieden Kunstformen interpretiert. Selbsterkenntnis – sich selbst eben nicht nur zu kennen, sondern zu erkennen, zu begreifen. Bombay reiht sich damit in die Reihe derer ein, die auf musikalische Art versuchen, zu begreifen.

Das alles floss in die Entstehung von „Slow Motion“ mit ein. Den Ausdruck Slow Motion kennen wir aus Film und Fernsehen als Special Effect. Eine Szene verlangsamt sich und spielt sich in Zeitlupe ab.

#NEUbeiHORADS

Was hat das nun mit Bombays Song zu tun?

“Never going back to the dark days
Silhouettes, slow-mo, stuck in a haze
Never gonna look back, nevermind (…)”

Mathias Janmaat thematisiert in „Slow Motion“ Bombays Wunsch, niemals in diese dunklen Tage zurückzukehren. Niemals zurückzugehen zu der Zeit, als jeder Tag dem anderen glich und man sich fühlte, als würde man in dieser Zeitlupe feststecken. Aus dieser Phase kommt man nur heraus, wenn man sich durchbeißt und Zähne zeigt, sagt uns das Trio.

Erst dann findet man seine Lebenslust und Entdeckungsfreude wieder:

“I’m gonna kiss the clouds like a mountain
Never looking back like the kids of downtown
I’m gonna quench my thirst, drink all of the oceans
Never going back to the slow motion”.

Jannika Quaas

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