Letzte Woche waren wir, die Moderatoren vom HORADS 88,6-Campusmagazin der Hochschule der Medien, für euch im Lindenmuseum Stuttgart. Dort findet noch bis 23. April 2017 die Ausstellung „Oishii! Essen in Japan“ statt.
Da einige von uns selbst seit längerem Japan-Fans sind und es sich zum Hobby gemacht haben jedes Sushi-Restaurant in Stuttgart durchzuprobieren, machten wir uns auf den Weg, um die japanische Küche näher zu erkunden und dabei Erstaunliches zu lernen.
Im ersten Bereich der Ausstellung, dem Prolog, trafen wir zunächst auf gigantische Cut-Outs von allen erdenklichen Zutaten der japanischen Küche (siehe Bild).
Die japanische Schule in Stuttgart hatte dabei mit dem Lindenmuseum kooperiert, um in kurzen Videos zu zeigen, wie die Lunchboxen japanischer Kinder aussehen. Diese können verschiedene Themen haben, wobei aus Gemüse und Reis kleine Figuren geformt werden.
Danach ging es in den zweiten großen Bereich der Ausstellung, in dem das traditionelle japanische Picknick gezeigt wird, welches im Frühling unter den berühmten Kirschbäumen abgehalten wird. Insgesamt werden 250 Exponate auf 900m² präsentiert, wobei die meisten aus der eigenen Japan-Sammlung des Museums stammen. Gerade in diesem Bereich gab es viele besondere Geschirre und Holzschnitte zu bestaunen.
Anschließend gelangten wir in einen Raum, in dem weiße Laken von der Decke hingen. Dahinter verbarg sich der lebensgroße Videoausschnitt einer Frau, die eine Teezeremonie abhält. Diese Teezeremonie gehört übrigens zum Begleitprogramm der Ausstellung, neben Sake-Tastings, Vorträgen und Manga-Zeichenworkshops. Für jeden ist etwas dabei.
Uns wurde schnell klar, dass diese Ausstellung nicht nur für den typischen, etwas älteren Museumsbesucher geeignet ist. Vielmehr werden hier Jung und Alt gleichermaßen unterhalten und lernen spielerisch etwas über die japanischen Essgewohnheiten. Die ganze Ausstellung ist interaktiv und multimedial gestaltet, was für uns Medienstudenten spannend zu erleben war. Große Leuchtscreens informieren an mehreren Stellen näher über die unterschiedlichen Regionen Japans und an Tablets können Besucher selbst die zuvor erwähnten „Bento-Lunchboxen“ spielerisch zusammenstellen.
Der nächste Bereich der Führung zeigte uns, was für ein essentieller Bestandteil der Reis für die japanische Esskultur ist. Neu für uns war, dass Sushi tatsächlich „gesäuerter Reis“ bedeutet und dieser eigentlich den Hauptbestandteil des Fischgerichts darstellt. Besonders gut haben uns hier die Fotografien der Ama-Frauen gefallen. Die als „Meerfrauen Japans“ bezeichneten Taucherinnen hatten früher die Aufgabe Meeresfrüchte aller Art aus dem Ozean zu bergen, damit diese in Speisen verarbeitet werden konnten. Das war reine Frauenarbeit, weil den Männern das Wasser wohl zu kalt war und beeindruckte uns sehr. Auch die Sushi-Vitrine ist ein echter Hingucker. Von jeder erdenklichen Sushi-Variante gibt es ein buntes, lebensgroßes PVC-Abbild zu sehen.
Die Ausstellung ist definitiv etwas für alle Altersgruppen. Sie ist kurzweilig, farbenfroh und interaktiv gestaltet und macht das Lindenmuseum zu einem besonderen Ausflugsziel. Auch echte Japan-Fans können hier noch viel Neues dazu lernen.
Wenn ihr nun mehr zum Programm rund um „Oishii! Essen in Japan“ erfahren möchtet, besucht folgenden Link: http://www.lindenmuseum.de/sehen/ausstellungen/oishii/
Um selbst Teil der Ausstellung zu werden, sendet gerne ein Bild von euch und eurem japanischen Lieblingsgericht an info@lindenmuseum.de (bitte im Hochformat). Dieses wird dann zusammen mit anderen Bildern an einer großen Fotowand aufgehängt.
Unser Dank geht zu guter Letzt an Frau Dr. Uta Werlich (Kuratorin der Ausstellung) für eine wunderbare Führung durch das Museum, sowie an Herrn Martin Otto-Hörbrand von der Pressestelle des Lindenmuseums, der unsere Berichterstattung erst ermöglichte.
Autorin: Nicole Huber