Mit drängenden Beats der Trübsal entfliehen

Drangsal – der Name deutet an, welche Energie diese Musik antreibt: Eine explosive Mischung aus Punk, Wave und Elektro, die zwar poppig klingt, aber eben auch eine gewisse Drangsal transportiert. Der Kopf hinter diesem Musikprojekt ist der 22-jährige Max Gruber. Wenn er eine Schublade für sich etikettieren müsste, würde „Brachialpop“ darauf stehen, wie in der Genrebezeichnung auf seiner Facebookseite.

Die erste Single „Allan Allign“, die diese Woche #NEUbeiHORADS läuft, kommt weniger brachial aber dafür mit dem Achtel-Beat im Post-Punk-Stil umso drängender daher. Dieser Rhythmus transportiert den Text perfekt:

„Align! (to the sound of the drums)
Align! (to the beat of my heart)
Obey! (to the chimes of the bells)
Your time is running away
You got to get going now
Life, it will not wait“

Die Nummer lässt unweigerlich an Joy Division und New Order denken und klingt wie eine Verneigung vor ihrem Manchester-Sound, nur etwas poppiger und melodiöser. Der Titel des Debüt-Albums, das am 22. April erscheinen soll, verweist auf andere geografische Wurzeln: Hariescheim ist ein anderer Name für den Ort Herxheim, wo Max Gruber das Licht der Welt erblickte. Kein Wunder, dass es ihn aus der beschaulichen, pfälzischen Provinz längst nach Berlin verschlagen hat, denn seine Musik klingt einfach deutlich mehr nach Großstadt-Tristesse als nach ländlicher Idylle.

Lydia Michel

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